Zu Besuch in den Beelitz-Heilstätten, der einstigen Lungenheilstätten und Sanatorien für Tuberkulosekranke.
Als um 1900 die Tuberkolose die Berliner Bevölkerung fest im Griff hatte, musste eine Lösung zur Behandlung dieser schlimmen Volkskrankheit her. Um so viele Patienten wie möglich aufzunehmen, wurde 1898 in den Wäldern um Beelitz mit dem Bau eines Heilstättenkomplexes begonnen. In den Jahren entstand in 4 Bauphasen eine Anlage auf über 2 Mio m² Land, unterteilt in 4 Quadratmeternund einem Sonderareal für das Ausweichkrankenhaus Potsdam. 1902 wurden 600 Frauen und Männer streng voneinander getrennt in den jeweiligen Quadranten der Lungenheilstätten und der Sanatorien untergebracht.
1925 hatte die noch junge medizinische chirugischen Behandlung von Tubekulosekranken an Bedeutung gewonnen. 1930 wurde in einer dritten Bauphase der Beelitzer-Heilstätten das Chirugiegebäude fertiggestellt. Das Gebäude verfügte über 3 Operationssäle und viele Einzelbett-Zimmer, wegen der enormen Ansteckungsgefahr. Hier wurden auch Fälle mit offener TBC behandelt. Wenn ich dieses Gebäude heute sehe, so kann man es kaum Glauben, dass hier einmal vor vielen Jahren Patienten behandelt wurden, und Ärzte gearbeitet hatten.
Die historischen Beelitzer Heilstätten zerfallen. Irene Krause führt Touristen über das weitläufige Areal, auf dem sich vor 100 Jahren eine der größten Lungen-Heilanstalten Deutschlands befand.
Voranmeldung unter Tel. 0160 / 22 33 328
Tipp: Die go2know-Tour für alle, die das große Haus gerne in Ruhe frei erkunden oder fotografieren möchten. Zu dieser Tour gehört auch eine spannende Führung im Gebäude.
Immer Samstags und Sonntags 11.00 Uhr - 12.30 Uhr und 17.00 Uhr - 18.30 Uhr.
Mittelbau mit Haupteingang.
Der Baumkronenpfad befindet sich ebenfalls hier auf dem Gelände und war für Besucher geöffnet. Das war dann etwas Treppensteigen angesagt. Oben angekommen, hatte man einen tollen Rundumblick auf das Gelände der Lungenheilstätte.