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Neckarsteinach

Zu Besuch in der Vierburgenstadt Neckarsteinach am malerischen Neckar in Hessen. Wir laufen durch die gemütliche Altstadt von Neckarsteinach und machen uns anschließend auf dem Weg in Richtung Hintrrburg.

Kirchenbrunnen 1790

Schönauer Tor um 1360

Kleine Wanderung zu den Burgen. Die Hinterburg erreicht man vom Ortskern in etwa 20-30 Minuten.

Geht doch.

Hinterburg (Neckarsteinach)

Die Hinterburg ist heute die eindrucksvollste der vier Burgen. Begonnen wurde sie vermutlich von Gerhard v. Schauenburg, dem einen Erben der 1219 ausgestorbenen Gaugrafen v. Lauffen. Er konntejedoch nur den mit Buckel- und Kissenquadern verkleideten Bergfried und geringe Teile der Ringmauer erstellen — dann ging ihm wohl das Geld aus. Gegen 1250 gerieten die Schauenburger in Finanznot und mussten u.a. die Hinterburg und einen Teil der Vorderburg an den Speyerer Bischof Heinrich verkaufen. Jedoch scheint das Hochstift Speyer erst 1344 mit der endgültigen Fertigstellung der Burg begonnen zu haben.

Der Ausbau ihrer Befestigungsanlagen zu einem dreifachen Mauerring erfolgte unter Bischof Raban v. Helmstatt durch dessen Neffen Wiprecht zwischen 1426 und 1450. Letzterer vermerkte 1469 in seinem Testament, dass er über 6000 Gulden in Neckarsteinach verbaut habe. Die äußeren Mauerringe mit zahlreichen Schießscharten und der infolge des Baues des Eisenbahntunnels eingestürzte Rundturm an der Neckarseite waren zur Verteidigung der Burg mit Feuerwaffen bestimmt. Das äußerste Burgtor bestand aus einem heute zerstörten viereckigen Torbau mit Zugbrücke. Insgesamt war die Hinterburg im mittleren 15. Jahrhundert eine der am stärksten befestigten Burgen am Neckar.

Zwischen 1474 und 1541 konnten die Landschaden v. Steinach die Anlage nach und nach erwerben. Für die Versorgung der Bewohner mit Lebensmitteln existierte unterhalb ein Wirtschaftshof Obwohl die Burg einen Brunnen besaß, wurde ihr Frischwasser für gehobene Ansprüche mittels einer Rohrleitung aus dem Hang über dem Steinachtal zugeführt.

Schöne Aussichten von der Burg auf Neckarsteinach und den Neckar.

Schifferbrunnen

Mittagessen im Gasthaus zum Schwanen mit Neckarterrasse.

Blick auf den Neckar

Marc Twain in Neckarsteinach

 

Am 10. August 1879 legte der amerikanische Dichter Samuel Langhorne Clemens - besser bekannt unter seinem Schriftstellernamen "Mark Twain"-während seiner Floßfahrt auf dem Neckar von Heilbronn nach Heidelberg hier in Neckarsteinach eine Rast ein. Er ließ sich und seine Reisegesellschaft von hier aus mit dem Fährboot auf das andere Neckarufer übersetzen, um der Burg und dem Ort Dilsberg einen Besuch abzustatten. Später vermerkte er in seinen Reiseerinnerungen: "Wir kehrten nach Neckarsteinach zurück, tauchten die heißen Köpfe in den Trog des Stadtbrunnens (am Rathaus), gingen dann ins Hotel (wahrscheinlich in das 1962 abgerissene Gasthaus "Zur Harfe" in der Hauptstraße) und aßen im Garten (der heutige Stadtgarten) in aller Behaglichkeit und Muße unsere Forellen; dabei floß der schöne Neckar zu unseren Füßen dahin, der seltsame Dilsberg ragte gegenüber auf und die anmutigen Türme und Zinnen zweier mittelalterlicher Burgen (Schwalbennest und Hinterburg) betonten das zerklüftete Landschaftsbild zu unserer Rechten.

Nach unserem Aufenthalt in Neckarsteinach fuhren wir noch in die Altstadt von Heidelberg, wo wir bereits vor zwei Jahren schon einmal waren. Die Altstadt ist zu belebt, um längere Zeit dort zu verweilen. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es zurück nach Speyer.